Landkreis Dingolfing-Landau: Kommunales Denkmalschutzkonzept statt Kürzungsorgien

Mit Sorge betrachtet der Kreisverband der Partei DIE LINKE die geplanten Kürzungen beim Baudenkmalschutz im Entwurf des bayerischen Staatshaushaltes. Kreisvorsitzender Dennis Neubert fordert stattdessen zusätzliche Mittel für kommunale Denkmalschutzkonzepte. Der Landkreis Dingolfing-Landau soll dabei mit gutem Beispiel voranschreiten.

Der Kreisvorstand der Partei DIE LINKE hat sich am Samstag mit den geplanten Kürzungen beim Baudenkmalschutz im Staatshaushalt befasst. Der Entwurf von CSU und Freien Wählern sieht Kürzungen beim Baudenkmalschutz in Höhe von einer Million Euro in diesem Jahr, um weitere 400.000 Euro im Jahr 2020 vor. Das zuständige Ministerium verweist darauf, dass die Mittel nur umgeschichtet werden. Im Gegenzug würden Mittel für Bodendenkmäler und für Personal beim Landesamt für Denkmalpflege erhöht.

Für Neubert zählt diese Argumentation nicht: „Seit 1990 werden die Mittel für Schutz und Pflege von Denkmälern kontinuierlich zusammengestrichen. Die Bewahrung des historischen Erbes Bayerns wird damit gefährdet und wirtschaftlichen Interessen geopfert. Nicht das Vermögen ihrer Eigentümer, sondern die Schutzwürdigkeit von Kulturgütern hat den Ausschlag für ihren Erhalt zu geben.“

Auf kommunaler Ebene jedenfalls mangelt es nicht an Bedarf. Alleine für Landau listet das Landesamt für Denkmalschutz 73 Baudenkmäler und 298 Bodendenkmäler. In Dingolfing werden 81 Baudenkmäler und 96 Bodendenkmäler angegeben. DIE LINKE fordert daher seitens des Freistaats ein Förderprogramm zur Erstellung kommunaler Denkmalschutzkonzepte. „Ziel“, so Neubert, „ist ein gemeinschaftliches und einvernehmliches Vorgehen von Denkmalschutzbehörden, Kommunen und Bürgern.“ Ein Denkmalschutzkonzept könne hier ein geeigneter Rahmen für einen strukturierten und zielführenden Austausch auf Augenhöhe sein, um Denkmalschutz mit Leben zu füllen.

DIE LINKE wünscht sich daher unabhängig vom Ausgang der Haushaltsberatungen im Landtag vom Landkreis eine Initiative zur Erstellung eines Denkmalschutzkonzeptes. „Bei Landrat Trapp“, so Neubert schmunzelnd, „wird der Gedanke sicherlich Anklang finden, als Landkreis nicht nur durch Kunststoffkühe in Kreisverkehren zu beeindrucken, sondern auch als Vorreiter in Sachen Denkmalschutz.“