DIE LINKE: Wallersdorfer Post-Zustellstützpunkt von Schließung bedroht

Kreissprecher Neubert kritisiert „Sparwahn“ zu Lasten der Beschäftigten und Kunden

Wie DIE LINKE aus vertraulichen Kreisen erfahren hat, droht im Herbst die Schließung des Zustellstützpunktes in Wallersdorf. Briefe und Pakete für das Wallersdorfer Gemeindegebiet sollen dann vom Zustellstützpunkt in Landau aus zugestellt werden.

Kritik an solchen Plänen kommt von LINKEN-Kreissprecher Dennis Neubert. „Unter einem solchen Schritt werden sowohl die Postbediensteten als auch die Kunden leiden, während die Post ihre Sparpläne mit denen sie lediglich die Verluste aus dem Paketgeschäft ausgleichen will, unbeirrt fortführt.“ Für DIE LINKE sei es inakzeptabel, dass so der Dumpingwettbewerb, den sich die Post mit ihrer Tochter DHL auf dem Paketmarkt leiste, auf dem Rücken der Zusteller und der Kunden ausgetragen werde. Letztere hätten in den vergangenen Jahren mit dem immer wieder gestiegenem Porto, über das letztlich nur die Verluste von DHL quersubventioniert worden wären, ohnehin schon ihr Päckchen zu tragen gehabt.

Für Neubert steht fest: „Beim Sparwahn der Post verlieren die Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen. Der Druck und die Arbeitsbelastung der Postzusteller wird bei ortsfernen Zustellstützpunkten durch die längeren Anfahrtswege und den damit verbundenen längeren Arbeitszeiten steigen, während die Kunden spürbare Qualitätsverluste hinnehmen werden müssen.“ Dies liege auf der Hand und sei nur eine logische Folge einer verfehlten Unternehmenspolitik. „Hier kann den Zustellern, deren Arbeitsbedingungen in den vergangenen Jahren immer miserabler wurden, absolut kein Vorwurf gemacht werden, denn sie arbeiten bereits jetzt am Limit und oft schon darüber hinaus. Sie sind, wie die Kunden auch, Opfer des Systems“, erklärt der LINKEN-Politiker.

Neubert sieht sich in seiner These durch die Erfahrungen aus dem vergangenem Jahr bestätigt, als nach dem Großbrand beim Werkmarkt Füessl das Postlager für einige Zeit unbenutzbar war und die Post so bereits schon damals ersatzweise über den Zustellstützpunkt in Landau zugestellt wurde. „Damals habe ich immer wieder von Zustellern wie Kunden gehört, dass sie mit dieser Lösung mehr als unzufrieden waren.“ Die Post sei damals teilweise erst sehr spät zugestellt worden, woran auch Kritik von einigen lokalen Unternehmen und Postfachbesitzern kam, die es gewohnt waren, ihre arbeitsnotwendige Post schon früh am Morgen zu bekommen. Die Postzusteller wiederum beklagten sich über die längeren Anfahrtswege und das oftmals notwendige mehrmalige Hin- und Herfahren von Landau nach Wallersdorf, wenn ihr Zustellfahrzeug mal wieder voll gewesen war und sie nicht alle Sendungen auf einmal mitnehmen konnten.

Verzögerungen, Überstunden und Arbeitsfehler waren laut Neubert dann nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Dies drohe nun auch, sollte die Post den Standort in Wallersdorf endgültig schließen und zukünftig die Zustellung über Landau abwickeln – und zwar dauerhaft.

Doch noch hoffe Neubert, dass die Post ihre Pläne nicht umsetzen und den Wallersdorfer Standort erhalten werde. „Die Post hat nun die Chance, endlich einmal zu beweisen, dass sie sich zumindest noch ein klein wenig für das Wohlergehen und die Belange ihrer Mitarbeiter und Kunden interessiert. Der Erhalt des Wallersdorfer Standorts wäre hier jedenfalls ein wichtiger Schritt in eine richtige Richtung."