DIE LINKE: Groko verspielt Zukunft der Tierhaltung

Mehrere Supermarktketten bieten ab dieser Woche eine Tierhaltungskennzeichnung für Fleisch an. Für Stefan Hölzl, Sprecher der bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz und Tierrechte in der Partei DIE LINKE und Kreisschatzmeister des Kreisverbandes Niederbayern-Mitte, können freiwillige Kennzeichnungen jedoch keine verbindlichen Vorgaben für eine Tierhaltung ohne Qualen ersetzen.

Das Vorpreschen der Supermarktketten ist aus Sicht der linken Tierschützer Folge der Untätigkeit der großen Koalition, die damit die Zukunft der Tierhaltung gefährde. "Sowohl für den Tierschutz als auch für die Tierhalter sind klare Vorgaben zu Mindeststandards unabdingbar. Nur so", glaubt Hölzl, "kann Tierleid vermieden werden und nur so verfügen Tierhalter über eine verlässliche Planungsgrundlage." Die jetzige Untätigkeit von CDU/CSU und SPD führe Tierschutz und Tierhaltung in eine Sackgasse. In den Augen Hölzls stehen weder Tiere noch Landwirte und Verbraucher im Fokus der Politik der Bundesregierung. Diese habe stattdessen die Interessen von Handels- und Verarbeitungskonzernen im Blick. Denen gehe es vor allem um billige Rohstoffe.

"Es braucht kein Pflaster, das Systemfehler in der Tierhaltung bestenfalls kaschiert. Stattdessen muss endlich ernsthaft diskutiert werden, wie viel und welche Tierhaltung wirklich gebraucht wird", zeigt sich Hölzl überzeugt. Tierschützer und Tierhalter hätten hier durchaus ähnliche Interessen. Denn nur klare rechtliche Vorgaben ermöglichen die Durchsetzung kostendeckender Erzeugerpreise für eine qualfreie Tierhaltung.