„CSU stellt Niederbayern auf's Abstellgleis“

DIE LINKE fordert Erhalt der Bahnstrecke Viechtach-Gotteszell und mehr Investitionen durch den Freistaat

DIE LINKE zeigt sich besorgt angesichts des drohenden Aus der Bahnstrecke Viechtach-Gotteszell. Dennis Neubert, Sprecher des LINKEN-Kreisverbandes Niederbayern-Mitte, fordert mehr Investitionen und Engagement des Freistaates zum Erhalt der Bahnlinie. „Es zeigt sich leider einmal mehr, dass sich die bayerische Staatsregierung lieber mit kostenintensiven und wenig sinnvollen Prestigeprojekten im Münchner Speckgürtel wie beispielsweise der zweiten S-Bahn-Stammstrecke oder der dritten Startbahn am Flughafen in München beschäftigt und dabei die Menschen in ländlichen Regionen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben.“
Der LINKEN-Politiker kritisiert, eine zweite Stammstrecke oder eine dritte Startbahn nütze den Menschen in Ostbayern kein bisschen, eine zuverlässige Bahnstrecke jedoch umso mehr. „Hier muss der Freistaat zur Infrastrukturförderung in der Bayerwald-Region endlich das Geld in die Hand nehmen, das bei anderen millionenschweren Projekten in und um die Landeshauptstadt offenbar auch ausreichend vorhanden zu sein scheint. Doch leider stellt die CSU mit ihrer derzeitigen Politik Niederbayern auf's Abstellgleis.“

Wenn nach dem Wegfall von Arbeitsplätzen, Ärzten, Schulen und Versorgungseinrichtungen nun auch noch bei der Infrastruktur weiter gekürzt werde, bedeutete dies ein weiterer Verlust an Lebensqualität, so der LINKEN-Politiker. Dies sorge dafür, dass die Bayerwald-Region noch stärker abgehängt werde. Dies dürfe weder zugelassen noch hingenommen werden. „Wer ganze Regionen förmlich aufgibt, gibt auch die Menschen auf, die dort leben, und fördert so gezielt den Niedergang ganzer Landstriche“, fasst Neubert zusammen.

Das Argument, wonach das Fahrgastaufkommens auf der Nebenstrecke Viechtach-Gotteszell zu gering sei, will DIE LINKE so nicht gelten lassen. „Es stellt sich immer die Frage, was zuerst da war: die Henne oder das Ei. Angebote können nur genutzt werden, wenn diese auch existieren. Bis neue Angebote von den Bürgerinnen und Bürgern auch konsequent angenommen werden, sich damit also etablieren, braucht es einerseits Verlässlichkeit, und andererseits auch mehr Zeit als den bisherigen knapp zweijährigen Probebetrieb.“ DIE LINKE plädiere daher dafür, den Probebetrieb ohne Einschränkungen fortzusetzen und sich dem eindeutigen Willen der Bevölkerung nach einem Regelbetrieb auf der Nebenstrecke nicht zu widersetzen, und verweist in diesem Zusammenhang auch auf das klare Ergebnis des Bürgerentscheides aus dem Jahre 2015, bei dem sich knapp 64 Prozent für die Bahnlinie ausgesprochen hatten.

Neubert hält es zudem für völlig absurd, an die Reaktivierung von ehemals stillgelegten Stecken höhere Anforderungen bezüglich des Fahrgastaufkommens zu stellen als an bestehende Nebenstrecken. Von Landrätin Rita Röhrl und dem Kreistag erwartet Neubert jetzt Kampfgeist. Statt den Kopf in den Sand stecken, müsse man den Landtagswahlkampf nutzen, um Druck auf die CSU aufzubauen. „Ich bin zuversichtlich, dass spätestens die im Herbst gewählte Staatsregierung sich offener für die Interessen der Menschen in Ostbayern zeigen wird“, so Neubert abschließend.